Heute gelaufen: 19,652 Kilometer
Gelaufen seit meinem Start am 11.05. in Hamburg: 345,828 Kilometer
0920 – Ich starte nach einem gelungenen Frühstück im Hotel. Erneut wurde ich stilvoll von einem Herrn am Tisch bedient – daran gewöhne ich mich sehr gern.
Den Regenponcho ganz oben im Rucksack. Es hat geregnet und es soll heute immer mal wieder regnen. Tut es auch, aber nie so, dass ich den Poncho brauche.
Die Strecke heute ist wunderschön und herausfordernd. Es geht auf und ab.
Ich kann kaum glauben, was ich anfange zu denken: Mona, eigentlich wäre es doch toll, wenn du dir jetzt jedes Jahr die Zeit nimmst und den Camino del Norte läufst.
Ich bin gespannt, was ich denken und fühlen werde, wenn ich erst in Santiago ankomme.
Ich laufe heute wieder auf dem ursprünglichen Jakobsweg. Manche Orte geben mir tatsächlich das Gefühl, eine Pilgerin in früheren Jahrhunderten zu sein.
Dadurch wird meine Erinnerung an eine Geschichte geweckt – ähnlich eines Déjà-vu – eine Erinnerung an ein früheres Leben: Als ca. siebenjähriger Junge ziehe ich als der Weiseste vom Dorf von Haus zu Haus. Mein Rat und mein Segen ist überall gefragt.
Pilgern
Die Frische des Morgens
Josef Nikolaus
weiß nichts von der Hitze am Mittag
noch vom Wein am Abend
und der Unruhe der Nacht.
Nachdem ich in meinem Hotel in Colunga eingecheckt habe, erreicht eine weitere Pilgerin dieses ganz wunderbare Hotel.
Mit Issabell aus Belgien trinke ich später einen Wein zusammen. Wir haben ein wirkliches lustiges und angeregtes Gespräch.