7 – Zarautz – Ich bleibe eine Nacht länger

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7 – Zarautz – Ich bleibe eine Nacht länger

Kurz nach acht Uhr morgens: Ich laufe am Strand entlang, meine Füße werden vom kalten Atlantikwasser umspült. Mir kommen die Tränen, so schön ist es. Zu bleiben war die richtige Entscheidung.

Früh am Morgen, viel Wasser, kaum Strand
Gleich setzt Ebbe ein.

Ein Video auf meiner Seite zu veröffentlichen, verlängert die Ladezeiten unnötig. Deshalb hier leider nur zwei Ausschnitte des Videos, welches ich heute Morgen auf meinem Telegram-Kanal veröffentlicht habe.
(Nachtrag am 17.05.2023: Der Telegram-Kanal ist Geschichte. Es wird irgendwann einen Videokanal geben, bis dahin gibt es Videos ausschließlich auf meinen Accounts bei Twitter* und Facebook*)

1130 – Ich sitze bei meinem zweiten Café Americano im Restaurant Charly direkt am Strand und schaue auf den Atlantik. Es ist Ebbe, der Strand ist jetzt nicht mehr nur sehr lang, sondern auch sehr breit.

So viel Strand vor der Flut.
In zwölf Stunden sieht’s hier wieder anders aus.

Veränderung liegt in der Luft. Sind es die beiden, morgen beginnenden, Portaltage, die mich heute noch sensibler sein lassen? Mich noch intensiver mich selbst wahrnehmen lassen?

Es gibt nichts selteneres und schöneres als eine Frau, die kompromisslos sie selbst ist und sich in ihrer perfekten Unvollkommenheit wohlfühlt. Das ist das Wesen wahrer Schönheit.

Katja Hinterleitner

Ist es bisher wie in deiner Vorstellung?

Mein Sohn fragte mich gestern, ob meine Reise so ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Eine interessante Frage, über die ich noch nicht nachgedacht habe. Bisher.

Meine Antwort: Ja und nein.

Ja, ich gehe diesen Weg und sehe das Meer.

Nein, der Weg ist bis jetzt sehr viel anstrengender, als ich dachte. Ob es daran liegt, dass Wandern nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, kann ich nicht beurteilen. Ich finde, ich mache das – ohne Wandererfahrung – sehr gut: Es ist warm, es ist anstrengend, der Rucksack hat sein Gewicht, die Höhenmeter sind zu überwinden. Und doch habe ich sehr viel Spaß und genieße mehr als 97 Prozent der Reise. Auf meine Gabe, selbst im Schlimmsten noch was Schönes zu finden, bin ich sehr stolz.

Nein, der Weg ist schon jetzt sehr viel schöner und abwechslungsreicher, bunter und vielfältiger, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Meine Bilder und meine Worte können nur einen kleinen Teil meiner Erlebnisse wiedergeben. Die Wirklichkeit ist um ein vielfaches größer und lebendiger.

Warum schon heute eine Pause?

Weiß ich nicht. In meiner Vorstellung wäre die frühestens in Bilbao gewesen.

Jedoch ist mein heutiger Tag Pause wichtig, um die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten. Sie auch in meinem Inneren ankommen zu lassen.

Außerdem stelle ich fest, dass ich auf meinem bisherigen Weg wieder fast ausschließlich in der männlichen Energie unterwegs war: Planen und Ziele erreichen.

Die weibliche Energie, sich treiben lassen, wahrnehmen und einfach nur Sein, kam viel zu kurz.

Das habe ich mit meiner heutigen Pause geändert. Und es hat ein paar Stunden des heutigen Tages und ein paar Tränen gebraucht, um überhaupt zu merken, wie verhaftet ich wieder in der männlichen Energie war und wie wenig ich mich in der weiblichen Energie befinde.

Der Strand nach Einsetzen der Flut. So beeindruckend, faszinierend und wundervoll. Kaum zu glauben, dass hier vorher noch der lange Sandstrand zu sehen war.

Der Weg gibt dir, was du brauchst.

Mir gab er gestern Sonnenbrand und müde Muskeln. Es war an der Zeit, eine Pause einzulegen. Um zu bemerken, dass ich mich verlaufen habe. In mir.

Ich liebe sie, meine immer feiner werdende, innere Wahrnehmung. Und meine Gabe der sehr guten Selbstreflektion.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die weibliche Energie leben und vereinen lässt, auf und mit meinem Jakobsweg.

Zarautz.

Unterkunfts- und Restaurantempfehlung in Zarautz

Zu meiner sehr empfehlenswerten Pension Txikipolit* (mehr darüber in meinem gestrigen Beitrag) gehört auch ein Restaurant. Sehr praktisch, wenn man keine Strecke mehr reißen möchte, nachdem man den ganzen Tag gelaufen ist. Viele Pintxos und eine umfangreiche Menükarte. Mit vielen Tischen im Außenbereich. Sehr genial, da in einer Fußgängerzone.

Heute mein erstes Pintxos, seit meinem Aufenthalt im Baskenland. Gar nicht so leicht, ein „Pintxos sin carne y sin pescados“ („Pintxos ohne Fleisch und ohne Fisch“) zu finden.

Gestern Abend war ich in der Tivoli Taberna*. Hier hat’s gewimmelt von Einheimischen. Von der Omma bis zum Teenager, alles war vertreten. Urige, unprätentiöse Taberna mit Pintxos und einer Menükarte, Bier vom Fass und leckerem Wein. Die beiden Kellner liebe ich sehr. Wir haben uns glänzend verständigt – ihr Englisch ist genauso so gut wie mein Spanisch.

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3 Kommentare

  1. Liebe Mona, vielen Dank und sehr schön, wie Du einem an Deinem Weg, Deinen Eindrücken und an Deinen Gedanken teilhaben läßt und natürlich erst die wundervollen Bilder und Videos. Bleibe zuversichtlich und genieße es trotz der zwischenzeitlichen Strapazen, die ja zum Glück immer belohnt werden ? Schönen Abend und trinke gern einen Vino oder ein Cerveza für mich mit 😉 LG Björn

    1. Lieber Björn, danke für deine Worte. Ich freue mich, dass dir gefällt, was ich schreibe und für euch auswähle.

      Tinto UND Cerveza geht klar. Bei den nächsten bist du dabei.

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