Seit dem 15.12.2020 will ich ihn gehen, den Camino del Norte, den Spanischen Küstenweg.
Nun spielte mir das Leben so sehr in die Karten, dass ich gar nicht anders konnte, als endlich Butter bei die Fische zu machen. Und auch wenn es spontan ist, dass es nun endlich los geht, will ich ihn haben, den Plan für meinen ersten drei Tage:
Am frühen Morgen des 11.05.2022 werde ich mich mit Sack und Pack im Hamburger Flughafen einfinden, meinen Sitzplatz im Flugzeug einnehmen und dem Piloten vertrauen, dass er das Flugzeug sicher dort landet, wie ich es gebucht habe:
Paris. Ich bin da.
Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich französischen Boden betreten.
Für diese Premiere habe ich mir gern ein paar Stunden Zeit eingeplant – ganz so, wie es sich für eine GRAND DAME eben gebührt.
Viele Fußkilometer und eine zweistündige Zugfahrt später erreiche ich am späten Nachmittag die nächste französische Stadt auf meiner Reise:
Bordeaux. Ich freue mich auf dich.
Mein Gefühl sagt mir, dass Bordeaux mehr Zeit mit mir verbringen möchte. Also will ich Bordeaux und mir diese gemeinsame Zeit gönnen und auch in dieser Stadt übernachten. Meine Unterkunft ist bereits gebucht.
Bis es mich am späten Nachmittag des nächsten Tages – ich habe mich wieder gegen Fußkilometer und für eine erneute Zugfahrt entschieden – nach Guéthary an der französischen Atlantikküste verschlägt:
Meer! Endlich Meer!
Meine Vorfreude auf das Rauschen des Atlantiks und den unvergleichlichen Duft des Meeres ist riesig.
Selbstverständlich ist meine bereits gebuchte Unterkunft in Guéthary nicht weit vom Meer entfernt.
Und auch der Bahnhof ist keine 600 m entfernt.
Da ich jetzt schon weiß, was meine Füße den nächsten Tag erwartet, will ich ihnen diese Erholung gönnen. Schließlich trugen sie mich bereits den ganzen Vormittag durch Bordeaux.
An diesem zweiten Abend will ich nur noch das Meer bei einem guten Glas Wein genießen.
Dann wird er da sein – Tag drei meiner Reise. Erstmalig werde ich die geplante Strecke von ca. 20 km ausschließlich zu Fuß gehen. Ich freue mich darauf, denn ich habe mich für die Strecke am Atlantik entschieden. Den ganzen Tag an meinem geliebten Meer entlang.
Bis nach Hondarribia in Spanien.
Ich bin bereits anhand der Bilder in diese süße, kleine und pittoreske Stadt verliebt.
Zusätzlich soll sie ein authentisches Gefühl vermitteln, im Baskenland angekommen zu sein. Ich kann mir keinen schöneren Start für meinen Fußweg durch Spanien vorstellen.
Und – sie gehört, laut Umfragen, zu den schönsten Ortschaften Spaniens.
In Hondarribia befindet sich auch die letzte Unterkunft, die ich im Voraus gebucht habe. An allen folgenden Tagen werde ich am Morgen noch nicht wissen, wo ich am Abend schlafe.
Nicht nur deshalb werde ich ganz sicher fantastisch schlafen, bevor ich mich am nächsten Tag die offiziell knapp 900 km zu Fuß an Spaniens Küste entlang bewege.
Immer weiter auf dem Spanischen Küstenweg, auch Camino del Norte genannt, will ich mich Tag für Tag ganz auf den Weg einlassen. Jeden Moment für sich sehen und jedes JETZT neu entdecken.
Mein Weg soll kein Ableisten von Kilometern in einer bestimmten Zeit sein,
Ich will mich ganz darauf einlassen, an Orten zu verweilen, die mir das Gefühl geben, dass ich länger bleiben sollte.
Mein Weg soll ein HIER und JETZT in jedem Moment. Ein SEIN. Mein SEIN.