Ich hab’s schon wieder getan!

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Ich hab’s schon wieder getan!

Bin ich verrückt? Oh ja!
Bin ich durchgeknallt? Ganz bestimmt.

Meine Reise geht weiter.

Am 11.10.2022 fliege ich wieder nach Spanien. Um meinen Weg, meinen ganz eigenen Camino del Norte, ab dem 12.10. fortzusetzen. Natürlich ab Ribadeo, diesem wunderschönen Städtchen, in dem mein Camino 2.0 vor nicht einmal zwei Wochen von mir beendet wurde.

Warum?

Hier, in Hamburg, gab es in den letzten Tagen einiges zu tun. Dinge, von denen ich nicht wusste, dass sie getan werden wollten. Ich spürte – während ich auf meinem Camino 2.0 durch Spanien lief – in mir einfach nur diese riesige Sehnsucht, nach Hamburg zurück zu kehren. Und ich bin meiner Sehnsucht, meinem Herzen, gefolgt. Und das war das einzig Richtige. #love

Dass ich drei Wochen später wieder im Flieger sitzen werde, um meinen Weg fortzusetzen, damit habe ich allerdings nicht gerechnet.

Dass ich den – hoffentlich goldenen – Oktober noch einmal nutzen möchte um zu laufen, war jedoch schnell klar. Im Visier hatte ich Wege in Deutschland. Weder Spanien noch Portugal (Caminho Português) haben mich so kurz nach meiner Rückkehr angesprochen.

Mein Plan für Deutschland war, den Jakobsweg Via Scandinavica von Göttingen nach Eisenach (105 Kilometer) und dann von Eisenach nach Marburg den Elisabethpfad (190 Kilometer) zu laufen. Und bei ganz viel Gefallen am Laufen in Deutschland wäre ich von Marburg weiter nach Gießen gelaufen.

Wusstest du, dass der Via Scandinavica direkt und mittig durch Hamburg führt?

Gar nicht weit weg von meiner Haustür. Und so manches Mal bin ich ihn bereits gelaufen. Ohne zu wissen, dass ich auf ihm laufe.

Neukauf

Als meine Füße noch am ersten Samstag nach meiner Rückkehr über die Maßen weh taten, entschied ich mich, den Globetrotter in Hamburg aufzusuchen. Und erwischte den weltbesten Berater: Jan. #love

Er bat mich, meine Wanderschuhe – die ich natürlich angezogen hatte – auszuziehen und mich auf deren Einlegesohle zu stellen. Zu klein! #fassungslos

Mein nagelneuer Wanderschuh in Größe 43 – ich trage sonst eine 42 – ist zu klein!?! Kein Wunder, dass ich auf den 260 Kilometern auf meinem Camino 2.0 nicht so gut laufen konnte, wie auf meinem Camino 1.0 und ich auch mit Fortschritt des Weges nicht wirklich in Form kam.

Ich habe keine Ahnung, wann mir meine nagelneuen Schuhe zu klein wurden. Jan sagt, dass das auch über Nacht passieren kann. Ihm selbst ist es passiert. Auch mit nagelneuen Schuhen.

Wie auch immer – ich bin jetzt stolze Besitzerin eines neuen Paar Wanderschuhe in Größe 44. Ja, Größe 44! #krass

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Nicht mehr in dem schönen Blau/Braun wie mein vorheriger Salewa. Sondern in einem fröhlichen Schwarz. Mit gelben Akzenten. Passend zu den Socken, wie Jan erwähnte. Recht hat er. Mein neuer Scarpa passt zu meinen gelben Lieblings-Wandersocken.

Selbstverständlich wurde er auch gleich eingelaufen, mein Neuer. Am Montag auf dem Weg in die Hamburger Zentralbibliothek. Meinen Plan, mir ein paar Outdoor-Bücher zu deutschen Fernwander- und Jakobswegen zu holen, konnte ich mehr als erfüllen. Sechs Bücher, darunter das zum Elisabethpfad, standen auf meiner Liste. Ein paar mehr sind es dann doch geworden.

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Dann die Überraschung: das Gefühl, nach Spanien, auf meinen Camino del Norte, zurück kehren zu wollen, stellte sich ein und wurde immer stärker. Es war keine Option mehr, einen weiteren Weg zu beginnen, wenn dieser eine, mein Erster, noch nicht zu Ende gegangen war.

Ein kleinen Anteil hat auch die Uschi daran. Sie erzählte mir nämlich, dass die asphaltierten Straßen ab Ribadeo sehr viel weniger werden.

Nebenbei erwähnt, weil es darüber (noch) keinen Beitrag gibt: Uschi lernte ich auf meiner Rückreise in Bilbao kennen. Wir fuhren gemeinsam zum Flughafen, frühstückten zusammen und standen nebeneinander in der laaaangen Schlange zur Gepäckabgabe. Uschi ist 73 und lief den Weg mit ihrer Enkelin gemeinsam von Llanes bis Santiago de Compostela. Sie erzählte sichtlich stolz von ihren Erlebnissen. Zu Recht. #love

Mein Camino 3.0

Da ist er, da steht er und da will er gegangen werden. Von mir.

Und wieder ist es bereits bei der Planung so ganz anders als bei den beiden Malen zuvor. Jetzt will und werde ich mich noch mehr auf Alberguen einlassen (müssen). Und bin nicht nur darauf schon ganz gespannt.

Ich bin auch gespannt darauf, was es diesmal in mir zu entdecken gibt. Noch weiß ich nämlich nicht, was ich finden will. Aber ich bin sicher, wenn ich es finden soll, werde ich es finden.

Möge dich der heilige Jakob begleiten und dir helfen, das zu entdecken, was du entdecken sollst.
Achte darauf, dass du auf dem Weg weder zu schnell, noch zu langsam läufst.
Halte dich immer an die Regeln und Gesetze des Weges!
Denke während des Weges immer daran, dass Reisen die beste Art des Lernens ist.
Und jede Reise ist ein Abenteuer.
Sei immer bereit für ein Wunder. Auch wenn du von Schmerzen oder Müdigkeit geplagt wirst.
Lächle während du gehst.
Und vergiss nie, dass Wunder möglich sind, weil wir an Wunder glauben.

aus dem Film: Paulo Coelho – Der Weg des Magiers

Die einzelnen Etappen stehen grob, im Schnitt sind es ca. 20 Kilometer am Tag. Außer am ersten und am dritten Tag. Doch dazu zu gegebener Zeit – am ersten und am dritten Tag – mehr.

Selbst wenn ich merke, dass es mir zu viele Kilometer werden, kann ich spontan verkürzen. Die Alberguen auf dem Weg werden mehr und mehr und das Pilger-Wettrennen um Schlafplätze dürfte im Oktober kaum noch Bedeutung haben.

Unterwegs im Oktober – auch das wird ein völlig neues Laufgefühl sein. Die wärmeren Klamotten werde ich nicht mehr im Rucksack tragen, sondern an meinem Körper. Spart Gewicht im Rucksack. Und doch wünsche ich mir Sonne. Viel Sonne. Sehr viel Sonne. Ich bin doch die Sonnenkönigin.

Auch wenn Galicien die autonome Gemeinschaft in Spanien ist, in der es am meisten regnen soll, so hoffe ich, dass das nicht in meiner Reisezeit passiert. Sonst muss ich pausieren. In einer Bar. Oder in einer Sidreria. Auf tagelanges Laufen im Regen habe ich keine Lust. Auf tagelanges Laufen in der Sonne dagegen schon.

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen
Und ich freue mich wie ein kleines Kind.
Auf meinen Camino 3.0.

Die wunderschöne Hamburger Außenalster am Tag, als ich meine Schuhe einlief

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Und wieder ist festzustellen: Nirgends strahlt der Himmel so schön grau wie in Hamburg. #love

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