Eine alleinreisende Nichtwanderin pilgert auf dem spanischen Küstenweg, dem Camino del Norte.
0730 – Ausschlafen und richtig viel Zeit nur für mich ist was feines. Und viel Zeit für gemütliches Packen – alle Sachen sind über Nacht getrocknet.
Kurz nach 11 Uhr breche ich auf. Meine schweren Wanderschuhe habe ich gegen meine leichten Trekkingschuhe getauscht. Ohne Knöchelschutz – ich bin gespannt, ob sich der Weg leichter anfühlt und ob meine Bänder bereits stabil genug sind.
Es ist warm. In den Tag hinein zu leben und nicht gleich morgens zu starten, hat definitiv nicht nur Vorteile.
In Mompia finde ich eine Abkürzung. Sie verläuft parallel zum Camino del Norte, ist aber sicher mehr als einen Kilometer kürzer.
An einer Stelle meiner Abkürzung gabelt sich die Straße und ich schaue auf mein Telefon, um den richtigen Weg heraus zu finden. Eine Frau spricht mich auf spanisch an. Ich zeige ihr, wohin ich möchte. Sie zeigt mir den Weg.
Ich bin unsicher und daraufhin begleitet sie mich ein Stück des Weges. Glück gehabt, stelle ich fest, nachdem wir ein Stück gegangen sind. Es ist der richtige Weg. Ich hätte den Anderen genommen. Ich bin sehr dankbar. Muchas gracias bekommt die Dame mehrfach zu hören.
Der heutige Weg an sich hat nichts spannendes zu bieten. Zu Beginn geht es lange aus der Stadt heraus. Sehr selten führt der Weg durchs Gelände, durchs Unbekannte und Spannende. Dieser heutige Weg ist auch an der Anzahl der Bilder zu sehen.
Meine Unterkunft
Auf dem Weg kommuniziere ich über die App, dass ich mich melden soll, wenn ich angekommen bin. Man würde dann sofort zur Unterkunft kommen, sei aber im naheliegenden Restaurant.
1545 – Wie vereinbart schreibe ich, dass ich an der Unterkunft bin. Und bitte gleichzeitig, mir ein kühles Bier mitzubringen.
Es dauert nur eine kurze Zeit, bis ein älterer Herr mit dem Auto vorfährt. Ich vermute, dass er heulte „die Jungen“ vertritt.
Er spricht nur spanisch, wir reden mit Händen, Füßen und der App Deepl. Und er drückt mir ein kaltes Bier und ein kühles Wasser in die Hand. Ein Geschenk, denn als ich das Zimmer bezahle und auf die beiden Getränke hinweise, winkt er ab.
Mein Zimmer hat einen Balkon, die Wäsche ist in der Sonne schnell getrocknet.
Hier würde ich wieder übernachten wollen. Ein Supermarkt, der sogar Sonntags geöffnet hat, ist keine 300 Meter entfernt. Das Restaurant, welches zum Hotel gehört, ist keine 500 Meter entfernt. Und ich warte gerade auf meine Pizza, die ich mit in mein Zimmer nehme. Die Pizzeria Fusion ist keine 100 Meter entfernt.
Es ssind die Kleinigkeiten, die eine Unterkunft gelungen sein lassen.
Fazit des Tages
Morgen muss und will ich früher los. Es sollen 28 Grad werden. Meine Haut verträgt nach dem heutigen Tag nicht noch mehr Mittagssonne.
Ich brauche wohl noch ein wenig, bis ich mich dieses Mal auf den Weg eingestellt habe.
Bisher gelaufene Gesamtstrecke auf dem Camino 2.0 seit meinem Start am 29.08. 2022: 88,25 Kilometer
Mein heutiger Weg in Zahlen und Bildern
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