Als alleinreisende Nichtwanderin pilgernd auf dem Jakobsweg unterwegs. Auf dem Spanischen Küstenweg, dem Camino del Norte.
0820 – Los geht’s! Von Boo de Piélagos gibt es mehrere Möglichkeiten, weiter zu gehen. Ich habe mich für den Weg entschieden, der bis 2016 aktuell war. Allerdings habe ich nicht den Mut, 100 Meter auf dem „schmalen Eisenpfad“ neben den Bahngleisen die Brücke zu überqueren. Also fahre ich diese eine Station – von Boo de Piélagos bis Mogro – mit dem Zug
Eine Asiatin sitzt wartend bereits am Bahnhof, ein Paar aus Deutschland gesellt sich während der über einstündigen Wartezeit dazu. An unserem Rucksack ist zu sehen, dass wir alle pilgernd unterwegs sind.
In Mogro bin ich die Einzige, die nicht dem ausgeschilderten Weg folgt. Für diesen Weg habe ich mich gestern Abend entschieden, dass soll mir ca. sieben Kilometer einsparen. Darüber freue ich mich wie ein kleines Kind.
Auf diesem Stück des Weges bin ich ganz allein, keine weitere Pilgerin begegnet mir. Erst als mein Weg wieder auf den ausgeschilderten führt, begegne ich in einer Bar einem pilgernden Vater mit seinem Sohn.
Ab hier, der Zusammenkunft beider Wege, ist der Weg auch nicht mehr sonderlich schön. Er führt ausschließlich an Straßen entlang, die reichlich von Autos befahren werden. Ich bin sehr froh, zuvor den anderen Weg gegangen zu sein.
1220 – Nach fast 12 Kilometern – mehr als fünf Kilometer früher als gedacht – erreiche ich mein heutiges Tagesziel: den Bahnhof von Barreda. Hier bin ich im Mai ausgestiegen, nachdem ich mich in Santander in den Zug gesetzt habe. Ab hier bin ich im Mai zu Fuß weiter bis nach Santillana del Mar.
Ich begegne einer Pilgerin, die soeben aus dem Zug ausgestiegen ist und nun den richtigen Weg sucht. Ich zeige in ihr. So, wie mir im Mai ein Spanier geholfen hatte, auf den ausgeschilderten Weg zu kommen.
Meine heutige Unterkunft
Der Zug bringt mich vom Bahnhof Barreda in fünf Minuten nach Torrelavega. Und morgen früh bringt mich der Bus nach Unquerra. Das ist nächste Etappe, die ich nun laufen werde, da ich sie im Mai nicht gelaufen bin: Unquerra bis Llanes.
Doch auch, wenn man auf dem Camino del Norte ganz normal unterwegs ist und die Etappe bis nach Santillana del Mar teilen möchte, kann ich empfehlen, hier in Torrelavega zu übernachten. Mit dem Zug ist das kurze Stück schnell geschafft.
1500 – Ich werde zuvorkommend und über die Maßen freundlich empfangen. Als ich nach einer Waschmaschine frage, bietet sie mir an, meine Wäsche zu waschen.
Auch mein Zimmer ist großartig. An so viele liebevolle kleine Details wurde gedacht, dass man sich einfach nur wohlfühlen kann. Sogar einen Bademantel habe ich auf dem Bett zu liegen. Hier ist absolutes Wohlfühlen angesagt.
Bisher gelaufene Gesamtstrecke auf dem Camino 2.0 seit meinem Start am 29.08. 2022: 99,929 Kilometer
Mein heutiger Tag in Zahlen und Bildern
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